Als Trägermedium für die Wärme dient Wasser, das in Dingelsdorf und Wallhausen voraussichtlich mit einer Vorlauftemperatur von 65° im Sommer und 80° im Winter von der Wärmezentrale zum Verbraucher transportiert wird. Der Rücklauf wird durchgängig etwa 50° betragen. Dabei erreicht laut solarcomplex AG alle Gebäude die gleiche Vorlauftemperatur, unabhängig von Lage oder auch energetischem Zustand. Der Verlust auf der Strecke beträgt laut Bene Müller etwa 2°.
Wärmeverluste in Wärmenetzen sind nicht vermeidbar, je höher die Vorlauftemperatur, desto größer das Minus. Die deutsche Umwelthilfe hat 2022 ein Hintergrundpapier zu Netzverlusten in Wärmenetzen veröffentlicht in dem es u.a. heisst:
Wird die Temperaturdifferenz zwischen Heizwasser und Erdreich geringer, geht weniger Wärme verloren… Ein Netz mit niedrigen Vorlauf-Temperaturen erzeugt also weniger Verluste als eins mit hohen Temperaturen. Allerdings können niedrigere Vorlauftemperaturen nur dann verwirklicht werden, wenn die Gebäude gut gedämmt sind oder/und Flächenheizungen haben.
Eine hohe Übertragungstemperatur ist überall dort vonnöten, wo viel Gebäude-Altbestand versorgt werden muss. Darunter leidet zwar die Effizienz, ersetzt auf der anderen Seite aber einen großen Teil alter Öl- und Gasheizungen. Die hohen Temperaturen sind also ein Kompromiss, auf den wir uns einlassen müssen. Die Alternative wäre ein sogenanntes Kaltes Wärmenetz, was in Dingelsdorf und Wallhausen aber u.a. aufgrund des geringen Wärmeabsatzes nicht wirtschaftlich wäre und ausserdem die Zielgruppe verfehlen würde.
Seit Oktober 2021 sind Versorger verpflichtet, die Verluste als Differenz zwischen der ins Wärmenetz eingespeisten und der von der Abnahmestation entnommenen Wärme im Internet zu veröffentlichen (§ 1a AVBFernwärmeV). Solarcomplex kommt dieser Verpflichtung in einem in Entwicklung befindlichen Kundenportal in den nächsten Monaten für die bestehenden Netze nach.